Newsletter #2 29. Januar 2023
Ein Freund von mir macht eine Ausbildung zum Sterbebegleiter. Diese folgt zwar einem klaren Schema, die Schüler wissen jedoch nie, was die konkreten Lerninhalte am jeweiligen Ausbildungstag sein werden. Warum? Weil man bei der Begleitung von Sterbenden nie weiss, was passiert. Man darf also bereits in der Ausbildung lernen mit dem Nichtwissen umzugehen, denn „der Sterbende führt Regie“ und jeder Prozess ist unterschiedlich. So unterschiedlich, wie die Menschen sind.
Auch die Themen, um die wir trauern sind unterschiedlich. Wir trauern nicht nur um Menschen, die von uns gegangen sind, sondern auch um Situationen und Veränderungen. Wir dürfen uns von Vorstellungen und Erwartungen verabschieden, die nicht mehr in die neue Zeit passen.
Wir trauern zum Beispiel um
- Jobs, die es in Zukunft nicht mehr geben wird? Um Arbeitskollegen, die das Unternehmen verlassen haben.
- Konstellationen im Unternehmen, die sich verändert haben.
- uns, weil wir uns verändert haben und unter Umständen, nicht mehr zu unserem Unternehmen oder zu unseren Beziehungen passen.
- das Analoge, das vom Digitalen ersetzt wird.
- Unternehmen, die den Sprung in die neue Zeit nicht mehr schaffen und deren Lebenszyklus vollendet ist.
- unsere Identität, von der wir geglaubt haben, es sein unsere und die an Rollen gebunden war, die es vielleicht auch nicht mehr gibt?
Wenn wir in uns hineinhorchen, hat wahrscheinlich jeder von uns so einiges zu betrauern. Trauern lernen ist auch loslassen lernen und dem Prozess zu vertrauen, dass das was gehen möchte, die Regie führt.
Bitte trage Dich hier ein, wenn Du beim Community Treffen zum Thema Trauern dabei sein möchtest. Termin folgt.
Wir freuen uns auf Dich.
Liebe Grüsse von Manuela
Manuela Palla
Raumhalterin der Open Mind Academy – Connect to Grow GmbH
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