Das Gehirn in Zeiten der Pandemie

Grüezi und Guten Tag

„Das Gehirn in Zeiten der Pandemie“ lautete das Titelthema der diesjährigen Brainfair der Universität Zürich. Forscher vom Zentrum für Neurowissenschaften und Life Science Zurich beleuchteten die Auswirkungen der Pandemie auf unser Gehirn. Die biologischen und psychologischen Folgen von Covid-19 wurden in Online-Kurzvorträgen thematisiert, sowie die Frage was die zusätzlich beschleunigte Digitalisierung mit uns macht? Die gesamten Aufzeichnungen finden Sie hier 

Besonders bewegt hat mich der Beitrag von Prof. Dr. Lutz Jäncke, der aus der Sicht der Neurowissenschaften und der Verhaltensbiologie ein eher düsteres Bild zeichnet. Er ist der Meinung, dass der Mensch nicht konstruiert wurde, um in dieser Welt, in der er heute lebt und die er sich selber geschaffen hat, zurechtzukommen. Die Informationsflut führt dazu, dass unser Hirn versucht, aus der Menge die einfachsten Informationen herauszufiltern. Je mehr Informationen vorhanden sind, desto mehr versuchen wir zu vereinfachen. Das ist menschlich. Das Gehirn versucht, Klarheit zu schaffen, weil es Unordnung und Chaos scheut. In der heutigen Welt ist das unheimlich schwierig, deshalb erleben auch Populisten einen solchen Aufwind, weil sie mit einfachen Thesen arbeiten.

Gleichzeitig führt die Informationsflut zu 2 Phänomenen: Wir sind permanent gefordert, uns auf das Wesentliche zu fokussieren und wir müssen aktiv dagegen halten, dass wir uns nicht nur von den Bottom Up Einflüssen des Internets leiten lassen. Das heisst konkret: Wir müssen aufpassen, dass wir nicht zum Sklaven der Reize werden und uns von der Attraktivität des Internets leiten lassen. Es besteht die Gefahr, dass wir nicht mehr die aktiven Wähler der Informationen sind, sondern Logarithmen die Informationen für uns wählen. 

"Uns ist die Fähigkeit abhanden gekommen, einfach mal aus dem Fenster zu schauen."
Dr. Peter Dogs, ehem. ärztlicher Direktor der psychosomatischen Klinik, Bühler Höhe

Wenn wir nicht mehr aktive Hirn-Nutzer sind, verändert sich aufgrund der Neuroplastizität langfristig unser Frontalkortex. Dieser ist für die Steuerung von Bewegungen, Emotionen und der Persönlichkeit mitverantwortlich. Die Auswirkungen zeigt das Schaubild.

Prof. Dr. Lutz Jäncke zeichnet aber nicht nur ein düsteres Bild, sondern zeigt Lösungen auf. Indem wir

  • selbstdiszipliniert
  • den Fokus auf das Wesentliche haben
  • unsere Impulse kontrollieren

 

können wir unseren Frontalkortex trainieren und selbstbestimmt bleiben. Wichtig ist, dass wir uns dessen bewusst sind. Zum Vortrag von Prof. Jäncke geht es hier(ab Minute 20)

Das Internet und die Buchhandlungen sind voll von Ratschlägen, wie Sie die oben genannten Punkte umsetzen können.

Hier ein paar einfache Methoden, damit Sie die Verbindung mit sich selbst nicht verlieren:

Achten Sie auf einen gesunden Schlaf

Gehen Sie mehrmals täglich ein paar Minuten in die Stille. 

Schauen Sie, wenn immer Sie dran denken, aus dem Fenster. 

Lenken Sie beim Atmen den Fokus auf Ihr Herz. 

Fragen Sie sich von Zeit zu Zeit: Was brauche ich um zufrieden zu sein. Was braucht es, damit ich ein Geschenk für mein Umfeld bin. 

Und wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns. Wir sind für Sie da.

Mit herzlichen Grüssen
Manuela Palla

Inhaberin der Open Mind Academy Schweiz

Teile diesen Beitrag:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert